Erlebnisbauernhof April 2024
Aktiv-Wochen „Erlebnis Bauernhof“ für Schüler im Landkreis Traunstein und BGL; Klasse 4c der Siegsdorfer Grundschule besucht ‚Weißen Hof‘ in Inzell
Bäuerin Marianne Eicher stellt ihren Biobauernhof vor
Inzell (we) – Ein Leben in und mit der Natur ist für Kinder seit jeher sehr wichtig und schult fürs Leben im allgemeinen. Daher sollen Schüler auch möglichst viel aus ihrer Heimat erleben und erlernen dürfen. Für die Schulen in Bayern gehört das zu den Bildungsaufgaben und dabei speziell auch die Begegnung mit der realen Welt. Der außerschulische Lernort Bauernhof hat dabei so einiges zu bieten!
Im Rahmen der Aktiv-Wochen des Programms „Erlebnis Bauernhof“, die dieses Jahr erstmals im Frühling stattfinden, können sich Schulklassen einen Eindruck verschaffen, wie auf einem Bauernhof gearbeitet wird und was dabei alles wichtig ist. Ein Erlebnistag auf dem Bauernhof ist für die Schüler nicht einfach nur spannend, sondern schlichtweg ein Highlight für alle Sinne.
In vor allem authentischer Umgebung erhalten die Schüler auf dem Bauernhof erlebnisreiche Einblicke in einen landwirtschaftlichen Betrieb. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bietet während der Aktiv-Wochen attraktive Sonderaktionen an und das nutzten die Schüler der Klasse 4c aus Siegsdorf mit ihrer Lehrerin Sabine Gruber und Kilian Frommelt, der dort ein freiwillig soziales Jahr ableistet, bei einem Besuch auf dem Weißenhof in Inzell bei Familie Eicher.
Alles selbst ausprobieren
Beim Lernprogramm auf dem Bauernhof dürfen die Schüler selbst mit anpacken, im Stall mithelfen, den Boden untersuchen, Getreide bestimmen, alte Nutztierrassen oder die Maschinen auf einem Bauernhof kennen lernen und interessante Details erfahren. Vor allem aber haben die Kinder die Nähe zu den Tieren und dürfen diese nicht nur füttern, sondern auch anfassen und streicheln. Der Bezug Mensch-Tier ist hierbei besonders gegeben und vermindert die Hemmschwelle.
Was ist wichtig auf dem Bauernhof
Bäuerin Marianne Eicher erklärte den Schülern zunächst die Maschinen in der Maschinenhalle, die auf einem Bauernhof notwendig sind, angefangen von den Traktoren, der Ballenpresse, dem Güllewagen bis hin zu den Mähgeräten, dem Heuwagen und dem Miststreuer. Weiter ging es zum Kompostviehstall, einem großen Freilauf für die Kühe, in dem sich die Wiederkäuer frei bewegen dürfen. Anhand einer großen Schautafel erklärte Bäuerin Marianne Eicher, was und wie viel eine Kuh frisst und trinkt und wie die Milch anschließend zu Butter Quark, Käse, etc. verarbeitet wird.
Begegnung mit den Tieren
Ein besonderer Höhepunkt für die Schüler war das Füttern der Kälbchen mit Heu und Gras, das ganz frisch vorher gepflückt wurde. Waren die jungen Tiere nun gefüttert, ging es ans Streicheln und dabei merkte man, dass das einige Kälbchen besonders gern hatten und die Kinder gar nicht mehr weg gehen wollten. Einige ganz junge bekamen dann auch noch warme Milch zum Trinken. Wirklich interessant war dann der automatische Melkroboter, bei dem immer zwei Kühe gleichzeitig gemolken werden konnten. Früher musste noch mit der Hand gemolken werden und das war natürlich ein erheblicher Mehraufwand bei der Stallarbeit. Diese Melktechnik durften die Kinder auch anhand eines kleinen Teamwettbewerbes selbst erfahren und ausprobieren.
Was kann ich alles selber machen?
Nachdem die Erklärungen auf dem Hof abgeschlossen und auftretende Fragen beantwortet waren, ging es ab in die Küche zum Brot backen und Butter machen. Anschließend wurde das Selbstgemachte mit selbst gesammelten Kräutern natürlich noch probiert, ehe sich die Schulkasse nach einem großen Dankeschön an Marianne Eicher und einem gemeinsamen Foto wieder auf den Nachhauseweg machte.
Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus übernimmt einmalig die Kosten des Besuches für die Jahrgangsstufen von der 2. bis zur 4. Klasse sowie noch einmal in der Sekundarstufe von der 5. bis zur 10. Klasse. Dies gilt auch für Förderschulklassen, Deutschklassen und Brückenklassen. Die Teilnahme am Programm ist ganzjährig möglich, die Aktiv-Wochen mit den Sonderaktionen finden i.d.R einmal im Jahr statt. Weitere Auskünfte zu den gelisteten Bauernhöfen, deren Lernprogramme und Teilnahmebedingungen sowie Anmeldemöglichkeiten finden Lehrkräfte unter www.erlebnis-bauernhof.bayern.de und am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF). Es lohnt sich auf jeden Fall, denn was die Kinder auf dem Bauernhof lernen ist etwas Dauerhaftes fürs Leben.
Bild alle streicheln: Einige Kälbchen genossen es sichtlich, von den Schülern gestreichelt zu werden und das gefiel allen besonders, so dass beim Streicheln großer Andrang war.
Bild füttern: Die Schüler durften selbst die Kälbchen füttern und das machte natürlich besonders Spaß.
Bild alle: Am Ende des interessanten Vormittages gab es noch ein gemeinsames Foto mit allen Schülern der Klasse 4c und den Betreuern Hinten v.li. Kilian Frommelt, Lehrerin Sabine Gruber und Bäuerin Marianne Eicher vor dem Milchwagen, der gerade die Milch vom Weißenhof abholte.
Bild Gras: Zum Füttern der jungen Kälbchen mussten die Schüler zunächst frisches Gras neben dem Stall pflücken.